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Fahrt nach Straßburg 16.-19.Oktober 2023

29. 12.23

Nach dreijähriger Vorbereitung, bedingt durch Corona und organisatorische Probleme, war
es endlich so weit, mit SO Personen eine Reise zum Europäischen Parlament durchzuführen.
Dr. Stefan Berger MdEP und sein Büro hatten den politischen Teil vorbereitet, vor Ort waren
wir für den kompletten Ablauf zuständig. Der Ablauf von 2 Tagen mit einer Übernachtung
(Kostenübernahme Parlament) ist allgemein üblich. Diesen Stress wollte ich unseren
Mitgliedern nicht zumuten und es wurde eine viertägige Fahrt mit einer teilweise eigenen
Kosten-Übernahme genehmigt. Die Firma Rath aus Viersen war der Busunternehmer.
Am Montag ging es bereits um 7 Uhr in Xanten los, jeweils eine halbe Stunde später stiegen
weitere Teilnehmer in Ginderich und in Wesel (Bahnhof) zu. Ein Ehepaar aus Moers-Kapellen,
welches schon seit Jahren auf einen Besuch in Straßburg wartet, wurde dort vor ihrer Haustür
abgeholt. Ab auf die Autobahn, die schon von Anfang an einen Stau präsentierte.
Auf der gesamten Fahrt konnte nie eine Zeit eingehalten werden, da entweder ein Stau, eine
Baustelle oder gesperrte Brücke, weil der Bus zu schwer war, alle Pläne zunichtemachte.
Umwege jede Menge. Es zeigte sich von Anfang an, dass der tolle Fahrer Janusch ganz gelassen
mit all diesen Problemen fertig wurde und wir so viel zu sehen bekamen.
Mittags war das erste Ziel das berühmte Deutsche Eck in Koblenz, wo die Mosel den Rhein
küsst und Kaiser Wilhelm majestätisch auf seinem Pferd sitzt. Die Fahrt mit der Seilbahn über
den Rhein überstanden selbst ängstliche Naturen ohne Schaden. Oben erwartete uns die
Festung Ehrenbreitstein. Eine majestätische Anlage, von der aus man einen tollen Blick über
Koblenz und den Rhein bekam. Zahlreiche Veranstaltungen finden dort statt.
Currywurst mit Pommes im Freien in einer historischen Umgebung war in der Mittagspause
der Renner. Die eigentlich kurze Fahrt zum Hotel war später mit einigen Umwegen verbunden,
dadurch bekamen wir einiges von Koblenz zu sehen.
Abends nutzte jeder für sich die Möglichkeit, ein gemütliches Restaurant zu finden.
Das Mercure Hotel Koblenz präsentierte sich als guter Griff, nach einem tollen Frühstück ging
es am nächsten Morgen 300 km weiter Richtung Straßburg. Vor dem Empfang im Parlament
Dienstag um 14.30 Uhr war vorher ein Besuch des Straßburger Münsters eingeplant.
Durch die verspätete Ankunft in Straßburg war dieses leider nur zu kurz möglich.
Das eigentliche Fahrtziel war dann der Empfang im Europäischen Parlament. Die Assistentin
Frau Semira Molai, empfing uns vor dem Parlament. Dann begann eine Kontroll-Phase, bei der
Security, die durch nichts zu überbieten ist. Taschen zeigen, Metallgürtel abmachen, Handys
und Uhren aufs Laufband, Mäntel ebenso, nur Herzschrittmacher-Inhaber hatten es leichter.
Man hatte das Gefühl, selbst eine Fliege hat keine Chance, da durchzukommen.
Hinter dem Kontrollbereich wurde es dann normal. Nach kurzer Einführung ging der Weg ins
Parlament, wo gerade eine Sitzung und Debatte abliefen. Wenig Angeordnete waren zu sehen,
dafür viel Dolmetscher in ihren Kabinen. Über Kopfhörer kann jeder alles simultan in der
jeweiligen Muttersprache mithören, was dort so diskutiert wird.

 

In einem kleineren Nebenraum erzählte uns danach Dr. Stefan Berger etwas über die Arbeit
des Europäischen Parlaments und seine Aktivitäten, außerdem einiges über die enormen
Probleme und Meinungsverschiedenheiten, welche momentan hier zu bewältigen sind.
Bei der lebhaften Diskussion kam kein positives Gefühl für unsere Zukunft auf.

 

 

Nach dem beeindruckenden Erlebnis im Straßburger Parlament ging es wieder über den Rhein
nach Offenburg ins Hotel Mercure, dem Stammhotel für die Besucher mit einer Übernachtung.
Ein geplantes gemeinsames Essen mit Dr. Berger konnte wegen seiner Terminprobleme nicht
stattfinden, wir ließen es uns aber trotzdem schmecken. Beim kroatischen Koch wurden seine
Ursprünge ersichtlich. Es wurde reichlich nachgelegt. Inzwischen hatten sich viele der Teil­nehmer schon besser kennengelernt und der Abend wurde wieder etwas länger und gemüt­licher. Die Bedienung war etwas überfordert, aber es lief. Am nächsten Morgen beim Früh­stück kam der ägyptische Kellner Mohammad zu mir und sagte, dass er noch nie so angenehme Gäste wie uns gehabt hat. So sind wir nun mal.
Schon früh am Mittwoch ging es wieder los, denn eine Bootstour auf der JII durch das
historische Straßburg war bestellt. Affe Erwartungen wurden auf der gemütlichen Fahrt weit
übertroffen. Diese alten Gebäude, teilweise noch aus der deutschen Zeit Straßburgs oder auch
die restaurierten oder neu erstellten Häuser, man muss es gesehen und erlebt haben.
So war es nicht verwunderlich, dass schon morgens beim Frühstück der Wunsch aufkam, den
ganzen Tag in Straßburg weiter zu verbringen. Es war die richtige Entscheidung und keiner
bereute es hinterher. Elsässisches Lebensgefühl sollte man einmal erlebt haben.
Die Fahrt nach Mainz zum Hotel Super 8 Wyndham war natürlich wieder mit Umwegen und
einer dadurch notwendigen Stadtrundfahrt verbunden. Das Hotel war einfacherer Natur, Nähe
Hafen, zum Abendessen war extra ein Caterer engagiert worden. Alle wurden wieder satt.
An größeren Unternehmungen in Mainz hatte niemand mehr Interesse.
Beim Einchecken vermissten mehrere Kleiderschränke in ihren Zimmern. Die Männer hatten
so etwas überhaupt nicht bemerkt. Der gemütliche Abend wurde wieder etwas länger.
Am letzten Tag, dem Donnerstag, war ein früheres Aufstehen erforderlich, denn der Besuch
beim ZDF – Zweites Deutsches Fernsehen, war vorbestellt. Den Reise-Teilnehmern mit Geh-Beschwerden wurde von einer Teilnahme abgeraten. Sie hielten sich auch daran.
Die Kontrolle am Toreingang des Lerchenbergs stand der Kontrolle am Parlament wenig nach.
Wir kamen aber alle gut durch. In zwei Gruppen wurden wir treppauf und treppab durch das
Gebäude und das riesige Gelände geführt. Einmal zu sehen, welchen Hintergrund mit Lampen,
Leuchten, Mikrofonen und Kameras es gibt, um uns ein schönes Programm zu präsentieren.
Janusch, der angenehme Busfahrer, holte dann die Zurückgebliebenen im Hotel wieder ab und
es konnte Richtung Heimat gehen. Auf der Strecke lag die bekannte Abtei Maria Laach.
Wir mussten uns mühevoll einen Platz im Restaurant suchen, einige wenige gingen noch in die
nahe gelegene Kirche. Beim Treffen hinterher am Bus merkte man, so langsam war die Luft
raus und ein Ankommen zu Hause im Hellen war gewünscht.
Vor Krefeld war wie immer um die Nachmittagszeit die Autobahn zu. Unser Busfahrer hatte
aber wieder alles im Blick und umfuhr dieses Problem über Mönchengladbach und Straelen.
Eine interessante Mehrtagesfahrt, die kaum so wiederholbar sein wird, hat ein störungsfreies
und problemloses Ende gefunden. Wir haben viel gesehen und auch erlebt.
Viele neue Bekanntschaften wurden geknüpft. Es gibt viel zu erzählen.

ROLF TROST Reiseleiter