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Einsamkeit – Wie gehe ich damit um?

01. 05.22

  

War das Thema bei der Vorstandssitzung am 28. April 2022 von Frau Dr. Anette Bunse MdL.

Ist Einsamkeit nur ein Phänomen der Alten?

Wir bei der Senioren-Union betrachten mit Sorge, das sich nicht nur unsere Mitglieder, wie zum Beispiel durch Tod eines lieben Partners, sich immer mehr einsam fühlen. Ist das so richtig?

Frau Dr. Bunse weist in Ihrem Referat darauf hin, „das besonders die vergangenen zwei Jahre unsere Gesellschaft polarisiert haben: Es gibt die Gruppe derjenigen, die sich zurückgezogen haben und depressiv reagieren und es gibt auf der anderen Seite diejenigen, die aggressiv reagieren und schlicht die Situation nicht aushalten können.

Zu viele von uns waren oft und zu lange allein und unsere Hoffnung auf ein baldiges Ende dieser Pandemie sind immer wieder enttäuscht worden,“

Interessant ist auch die Feststellung: „Als die Enquetekommission eingesetzt wurde, waren Einsamkeit und soziale Isolation ein weitgehend unerforschtes Feld.“

„Inzwischen – nach zwei Jahren Corona-Pandemie – hat das Phänomen der Einsamkeit große mediale und auch politische Aufmerksamkeit erfahren.“ Also hat man die Senioren Union mit Ihren Anmerkungen wohl doch nicht so ernst genommen.

Frau Dr. Bunse sagt weiter: Das auch die politische Aufmerksamkeit jetzt da ist: „Das ist gut so. Denn viele Menschen haben sie in Zeiten von Kontaktbeschränkungen wohl selbst erlebt.“ Sie stell fest: „Aber Einsamkeit gab es auch bereits zuvor“

Ihre Schlussfolgerung daraus lautet: „Wir dürfen auch über die Pandemie hinaus einsame Menschen nicht mehr aus dem Blick verlieren. Die eigentliche politische und natürlich auch wissenschaftliche Begleitung der Arbeit zu dem Thema fängt jetzt erst an.“

„Die Erkenntnisse aus der Enquete liefern dazu wichtige Impulse“, sagt sie. „Wir haben festgestellt: Einsamkeit betrifft alle Generationen und Menschen in allen Lebenslagen. Und vor allem ist sie auch in einer vernetzten Welt allgegenwärtig – man kann in sozialen Medien dauerverbunden und gleichzeitig einsam sein. Menschen brauchen reale andere Menschen in direktem Kontakt. Deshalb kann sozialer Isolation auch nur vor Ort wirksam begegnet werden. Aber das Handeln der vielen Engagierten, die in den Städten, Gemeinden und Quartieren Einsamkeit aufbrechen, braucht politische Unterstützung und zentrale Koordination. Wir müssen die Einsamkeitsprävention in den Fokus rücken. So wissen wir jetzt zum Beispiel, das pflegende Angehörige oder alleinerziehende Eltern besonders oft einsam sind– für diese Gruppen müssen wir Angebote fördern. In der Stadtplanung kann Prävention mitgedacht werden, indem Nachbarschaftsstrukturen aufgebaut werden, die Austausch fördern. Andere europäische Länder geben zudem Beispiele, wir Netzwerke gegen Einsamkeit in ihrer Gesellschaft geschaffen und Forschung unterstützt werden können. Ich bin froh, dass unsere Arbeit hilft, das Thema in Deutschland zu enttabuisieren und unser Bericht dem geplanten Einsamkeitsgipfel der Bundesländer eine gute Grundlage bietet.“

Die Senioren Union wird nicht nur im Bezirk Niederrhein das Thema unterstützen.

Einsamkeit (nrw.de)  hier anklicken.